Kaum ein Land vereint auf so kleinem Raum eine so grosse Vielfalt verschiedener Kulturlandschaften wie die Schweiz.
Die verschiedenen Typen von Bauernhäusern haben ihren Ursprung grösstenteils in den verschiedenen landwirtschaftlichen Bewirtschaftungsformen, welche für viele Gegenden bis vor wenigen Jahrzehnten den wichtigsten wirtschaftlichen Zweig darstellten. Über Jahrhunderte hinweg haben sich in den Regionen, geprägt von den speziellen topografischen und klimatischen Gegebenheiten, geeignete Landwirtschaftsformen entwickelt. Ob Ackerbau, Milchwirtschaft oder Weinbau, jede Form von Landwirtschaft brachte auch ihre eigene Architektur und ihre eigenen Zweckbauten hervor.
Grundsätzlich werden bei den Bauernhäusern vier Hauptkonstruktionen unterschieden: Ständerbau, Fachwerk, Blockbau und Steinbau.
Der Ständerbau, ein Gerüstbau, ist typisch für das schweizerische Mittelland.
Der Fachwerkbau
In der Nordwestschweiz, hauptsächlich im Baselbiet und in der Nordostschweiz, in den Kantonen Schaffhausen, Thurgau und Zürich tritt der Fachwerkbau am häufigsten auf.
Den Blockbau findet man im ganzen Alpengebiet.
Der Steinbau
Zusätzlich ist im Tessin, in Graubünden und in der Westschweiz auch der Steinbau heimisch.
Diese Konstruktionen treten bei vielen Bauernhäusern auch gemischt auf.
Die ältesten einigermassen integral erhaltenen Bauernhäuser in der Schweiz stammen aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Ein Holzhaus hat eine Lebensdauer von drei- bis vierhundert Jahren, Steinbauten können älter werden. Es gibt kein Bauerhaus, das ohne Veränderung mehr als zwei Jahrhunderte überdauert hat.